Ausschnitt im Sternbild

Sh2-188

Planetarischer Nebel im Sternbild Kassiopeia.

SH2-188 ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Kassiopeia. Er wurde erstmals 1965 fotografiert und galt zunächst als Überrest einer Supernova, zum Teil aufgrund seiner asymmetrischen, halbmondförmigen Form

Sh2-188
Für eine größere Ansicht bitte auf das Bild klicken.
Objekt: Sh2-188
Aufnahmedatum: 27.10.2018, 03.11.2018
Entfernung: 711 Lichtjahre
Belichtung gesamt: Ha 5nm: 22 x 600", OIII 3nm: 30 x 600", RGB: 50 x 300", Sum: 12,8 Hrs.
Teleskop: 10'', F4 Newton
Brennweite: 1000 mm
Filter: Astrodon RGB E-Series, H-Alpha 5nm, OIII 5nm
Kamera: ASI 1600 MMC Pro
Guiding: Off Axis Guider, Lodestar
Montierung: EQ8

Allerdings ist dieses Objekt (auch unter der Bezeichnung PNG128.0-4.1 geführt) heute auf Grund der Fülle von Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff in seiner äußeren Hülle als planetarischer Nebel bekannt.

Im Gegensatz zu SH2-188 haben die meisten planetarischen Nebel jedoch eine symmetrische Hülle, die sich von ihrem sterbenden Stern nach außen ausdehnt. Beispiele sind der Ringnebel, der Helixnebel und der Blasennebel, um nur einige zu nennen. Der weiße Zwerg als Ursprung des PN ist hier im Bild ganz schwach als kleiner blauer Punkt zu erkennen.

 

Wenn ein sterbender Stern zwischen 1-5 Sonnenmassen schließlich alles Helium in seinem Kern verbrannt hat, wird er zu einem roten Riesen, der jetzt das Helium in seinen äußeren Schichten zu Kohlenstoff  verbrennt. Während dieser Phase treibt es relativ langsam fließendes Gas in den Raum. Schließlich schrumpft der Stern, wird heißer und treibt das Gas immer schneller aus. Dieser sich schneller bewegende Sonnenwind holt auf und kollidiert mit dem sich langsamer bewegenden Gas aus der vorherigen Phase und bildet eine Bogenschockwelle Der Bogenschockbereich bildet typischerweise eine symmetrische Hülle aus Druckgas, die durch die UV-Emission des Zentralsterns angeregt wird. Dieser Mechanismus der PN-Bildung ist als Modell "Interacting Stellar Winds" bekannt und erklärt die Form der meisten PN, außer SH2-188...

Warum ist der SH2-188 also so asymmetrisch? Ein Modell, um dies zu erklären ist, das sich schnell bewegende PN mit dem interstellaren Medium (ISM) interagieren. Als Ergebnis dieser Interaktion bleibt der Bogenschock in Richtung Vorwärtsbewegung erhalten, aber das hintere Ende des PN zieht im Wesentlichen hinterher und löst sich schließlich auf. In meinem oben gezeigten Bild von SH2-188 ist der vorwärts gerichtete halbmondförmige Bogen leicht zu sehen, und es gibt einen schwächeren diffusen Abschnitt am hinteren Ende, der sich aufzulösen scheint.