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Epsilon 130 D First Light VDB9, Session vom 21.08.2017 - 28.08.2017

Ich habe mal wieder mein Equipment erweitert. Neuzugang ist ein Takahashi Epsilon 130 D - ein sogenannter "Hyperbolischer Astrograph" - im Volksmund auch einfach Spiegelteleskop oder "Newton" genannt. Das Besondere daran ist die enorme Lichtstärke mit f3,3 und eine Öffnung von 130mm bei 430mm Brennweite. Ein klarer Kandidat, um den FSQ85 abzulösen.


Dem Epsilon eilt der Ruf voraus besonders unkompliziert und gutmütig zu sein, dazu extrem justage- und fokusstabil. Preislich liegt er sogar unterhalb eines neuen FSQ85, bei fast gleicher Brennweite, aber deutlich größerer Lichstärke. Allerdings schlägt Takahashi bei den Rohrschellen für den Epsilon extrem brutal zu und möchte dafür mehr als 460 EUR einsacken. Das war mir ehrlich gesagt zu heftig, weshalb ich mich nach einer Alternative umsah. Nach einigem Hin- und Her meinerseits (ist mir immer noch sehr unangenehm Peter...) durfte ich dann ein paar CNC-gefräste Alu Rohrschellen von Peter Großpointner (ein Astro-Kollege aus Österreich) in den Händen halten.

 

Nach der Montage erlöebte ich in der darauf folgenden klaren Nacht erst mal eine unangenehme Überraschung. Ich kam nicht in den Fokus. Nach etwas Kopfkratzen, rechnete ich die Abstände nochmal durch und bemerkte einen Rechenfehler bei der ursprünglichen Adaption der Kamera. Ich hatte ganze 10mm zu viel Abstand. Glücklicherweise war das in der Folgenacht schnel korrigiert und das erste Licht konnte durch die Optik sausen.

Natürlich hatte ich zuerst eine kleine Verkippung drin (obwohl alles verschraubt ist), doch selbst die war in wenigen Minuten korrigiert. Die ersten 200 Sekunden auf M31 verursachten sogleich einen "Wow-Moment". Was für eine Lichtstärke, was für eine Schärfe. Einfach toll.

 

 

Da wir uns um den Neumond herum bewegten, wollte ich mich aber nicht bei so etwas hellem aufhalten, sondern gleich beim First Light die Möglichkeiten des Epsilon voll ausreizen. Mit VDB9 versuchte ich mich an einem Dunkelnebel in der Nähe von Kassiopeia. Wie schwach genau das Objekt war, wusste ich nicht mit Sicherheit. Hätte ich es gewusst, wäre ich vielleicht nicht auf die Idee gekommen :-)

Nach 5 ganzen Nächten und etwa 19 Std. Belichtung (bei f3,3 !) war ich dann schließlich in einem zufriedenstellenden Bereich für das Bild angekommen. Hier wurde mir meine Himmelsqualität sehr deutlich vor Augen geführt. Immerhin denke ich, dass ich mit einem anderen Teleskop wahrscheinlich das Handtuch geworfen hätte. Fazit: Wenn ich DAS ablichten konnte, dann versprechen die helleren Objekte geradezu "Spaziergänge".

 

Hier mal ein Einzelbild von 900 Sek. mit dem CLS Filter. Wer hier etwas von Dunkelnebeln erahnen kann, hat wirklich Phantasie:

 

 

Das fertige Bild sieht zum Glück anders aus ...


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