Equipment

Meine Setups im Laufe der Jahre.

Mit wachsender Erfahrung und technischem Fortschritt wachsen die Begehrlichkeiten. In Sachen Ausrüstung geht es immer noch einen Tick hochwertiger oder komfortabler. Ich fürchte das hört erst auf, wenn das Ende der bezahlbaren Fahnenstange erreicht ist ;-)

 

Der APO

In Sachen Optik war der TS APO schon ganz gut. Ich hatte aber immer den Eindruck dass mich der APO nicht dahin führt wo ich abbildungstechnisch hin wollte. So gönnte ich mir mit dem APM 107/700 ein neues Teleskop, welches sowohl mechanisch also auch von der Optik her einen spürbaren Qualitätssprung darstellte.

Gleichzeitig mussten endlich Heizmannschetten für den Tubus her, denn es kam mehr als einmal vor, dass mir die Luftfeuchtigkeit zusammen mit der kalten Nachtluft die Optik zutaute.

 

 

Die CCD Kamera

Nachdem Sony einen sehr rauscharmen CCD Chip auf den Markt gebracht hat und die ersten CCD Kameras mit diesem 6 Megapixel Chip (Sony 694) herauskamen war schnell klar, dass die damit erreichbaren Fotos nochmal eine deutlich sichtbare Verbesserung in der Bildqualität gegenüber den hergebrachten Kodak-Chips bedeuteten. So wechselte ich die Kamera schon nach wenigen Monaten. Glücklicherweise sind CCD Kameras recht wertstabil, weshalb sich der finanzielle Verlust in Grenzen hielt.

 

 

Filterrad

Die Atik 460EXm hat kein Filterrad, weshalb ein externes Atik Filterrad mit 9 Plätzen für 1,25" Filter zum Einsatz kommt. Für den kleineren Chip der Kamera reichen die 1,25" Fiter aus. Bei der Moravian hätten diese vignettiert. Da demzufolge meine 31mm ungefassten Astronomik Filter nicht kompatibel waren, mussten neue Filter her. Ich entschied mich gleich für die besten und erstand direkt aus USA einen Filtersatz LRGB und Schmalband von Astrodon. Die beste Entscheidung, kann ich heute nur sagen!

 

Die Software

Leider musste ich schon mit der Moravian CCD Kamera vom MacBook auf einen PC Laptop wechseln. Zwar ging die Steuerung der Kamera grundsätzlich auch mit Parallels Desktop und einem WIN XP als VM, aber die Ansteuerung der USB Buchsen für Kamera, Motorfokus, etc. klappte nicht zuverlässig. Die meisten Astro-Programme laufen ohnehin nur auf einen PC. Als Mac User musste ich da oft Kompromisse machen.
Da die Atik Kamera eine gewöhnungsbedürftige Steuerungssoftware mitbringt und die SIPS Software der Moravian nicht kompatibel ist, habe ich auf das weit verbreitete aber kostenpflichtige Programm "Maxim DL 6 Pro" umgestellt. Die Funktionsvielfalt ist erst mal überwältigend, aber wenn man sich zunächst auf die Grundfunktionen besachränkt, geht es nach einigen Stunden Lernzeit leicht von der Hand. Die Koppelung der Kamera und des Filterrades erfolgt hier über die ASCOM Schnittstelle.

 

 

Außerdem setze ich noch die kostenlose Planetarium Software "Carte du Ciel" ein und "EQMOD" zur Steuerung der HEQ5 Montierung. Seit dem ist das Alignment ein Kinderspiel geworden. Anders als beim Handsteuergerät der HEQ5 kann man mit EQMOD die Alignment-Abweichung nämlich speichern und automatisch beim "unpark" der Montierung laden. So ist nach dem Einschalten und Verbinden von Carte du Ciel (über ASCOM) mit EQMOD alles sofort perfekt aligned. Angefahrene Objekte sind - ausreichend viele Alignmentpunkte vorausgesetzt - mittig im Sichtfeld. Um EQMOD mit dem PC zu koppeln, ist ein spezielles Adapterkabel nötig, dass anstelle der Handbox in die HEQ5 gesteckt wird.

In Carte du Ciel wähle ich ein Objekt aus und lasse es per Knopfdruck am Laptop automatisch anfahren. Das geht auch vom Wohnzimmer aus (über TeamViewer). Ist das Objekt mittig, kann ich es sogar als zusätzlichen Alignmentpunkt zu EQMOD hinzufügen, was beim nächsten Mal die Ausrichtung NOCH genauer macht - einfach genial. Darüber hinaus bietet EQMOD noch zahlreiche nützliche Funktionen wie automatischen Meridian-Flip, Automatisches Parken per Timer und die Korrektur des periodischen Schneckenfehlers im Getriebe der HEQ5. Dadurch wird das Guiding etwas ruhiger. Ab und zu kommt noch Astrotortilla für die automatische Positionierung eines Bildausschnitts zum Einsatz, wenn ich genau dort weiterfotografieren will, wo ich Nachts zuvor aufgehört hatte. Das klappt leider nicht immer, weshalb ich meist doch den Ausschnitt manuell Positioniere.

 

 

Eine neue Montierung

Die HEQ5 Montierung, die ich seit einem Jahr im Einsatz habe ist zwar mit dem aktuellen Setup nicht 100% ausgelastet, ich wollte aber auch hier eine Verbesserung in Punkto Laufruhe und Genauigkeit erzielen. Um für alle zukünftigen Erweiterungen gerüstet zu sein, entschied ich mich für eine schwere EQ8 von Skywatcher. Diese trägt 35 Kg fotografisch ohne Probleme und hat ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis. Die eingebauten Encoder machen es zudem möglich die Achsen manuell zu verstellen, ohne das dass Alignment verloren geht.

 

 

Der Aufbau

So wie auf dem nachfolgenden Bild sieht also momentan mein Aufbau aus, wenn ich nachts fotografiere. Viele Kabel, viel einzustellen und viel falsch zu machen. Hatte ich schon erwähnt, dass Astrofotgrafie eine komplizierte Sache ist? ;-)