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HDW 2 - Hartl-Dengl-Weinberger 2, Session vom 30.10.2017 - 08.01.2018

Bereits im Oktober 2017 beschlossen Frank Iwaskiewicz und ich eine neue Astro-Kooperation. Diesmal sollte der besonders schwache Planetarische Nebel HDW 2 (oder auch Sh2-200) gemeinsam abgelichtet werden. Uns war klar, dass wir bis zu 30 Std. und mehr benötigen würden, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Der Start erfolgte dann durch Frank im Oktober, ich selbst konnte eine ganze und zwei knapp halbe Nächte bis Mitte November beisteuern. Danach ging für viele Wochen nichts mehr.


Erst Anfang Januar gab es zwei klare Nächte hintereinander, an denen der Mond auch noch gnädig war. Inzwischen hatte ich für den Epsilon von Peter Grosspointner die Justiereinheit bekommen, mit der ich Epsilon und Newton exakt aufeinander ausrichten konnte, um endlich mein Dualsetup an den Start zu bekommen. Das klappte ganz hervorragend und ab sofort kann ich gleichzeitig mit zwei Optiken belichten. Das Guiding erfolgt off axis über den 10" Newton. Die Bildfelddrehung ist so gering, dass ich mit der kleinen Brennweite des Epsilon problemlos 900 Sek. ohne Schwierigkeiten belichtet habe. Vermutlich geht es auch noch länger.

 

Doch kommen wir nun zum HDW 2 Projekt. In den letzten beiden Projekt-Nächten konnte ich also mit Epsilon und Newton gleichzeitig belichten. Den Epsilon mit der kleinen Brennweite wollte ich dazu nutzen, um ein größeres Feld mit dem PN abbilden zu können. Bei den Optiken von mir und Frank besteht nämlich das Problem, dass die beiden Newtons zwar gleiche Brennweiten haben (1000 mm), Franks Atik 383L+ Kamera aber einen größeren Chip besitzt, was ein 30% größeres Bildfeld zur Folge hat. Meine Atik 460 EXm liefert also nur einen Ausschnitt von Franks Bildfeld. Der Epsilon hingegen hat trotz der Atik 490 EXm bei 430 mm Brennweite ein deutlich größeres Feld als Frank. Somit haben wir drei unterschiedliche Bildfelder, mit denen man bei der Kombination unserer Einzelsummenbilder "spielen" kann.

 

RGB vom Epsilon:

 

 

Die zunächst gesammelten H-Alpha- und [OIII]-Daten erwiesen sich als recht schwach. Erst in der Summe kamen die Details besser zum Vorschein. Bei Franks [OIII] zeigten sich im Summenbild komische Querstriche, die kaum wegzubekommen waren, ein komischer Effekt, der durch das Sigma beim Stacking auftrat. Daher wurde für die [OIII] Kombination von Frank nur der Anteil mit dem PN verwendet und der Hintergrund weitgehend ausgeblendet:

 

 

 Im H-Alpha war hingegen alles in Ordnung und die Summe sieht folgendermaßen aus:

 

 

Nun stellte sich also das Problem unsere beiden Newton-Bildfelder zu kombinieren. Sinnvoll war das nur möglich, in dem wir uns auf mein kleineres Bildfeld beschränkten. Nach dem der Epsilon ins Spiel kam, hatten wir jedoch ein viel größeres Feld in RGB und Bicolor zur Verfügung. Dieses kombinierte ich dann bei der Endbearbeitung mit dem Feld von Frank und schließlich mit dem meines Newton.

 

Im Ergebnis hatten wir plötzlich helle Sterne mit 8 Spikes, was irgendwie merkwürdig aussah. Die beiden Newtons haben die Fangspinne jeweils senkrecht zum OAZ, der Epsilon hingegen um 45° gedreht. Daher lassen sich die Spikes der beiden Newtons auch exakt übereinander legen, wenn man die Bilder gleich ausrichtet. Das Epsilon-Bild darübergelegt, produziert allerdings vier zusätzliche um 45° gedrehte Spikes.

Wir begegneten diesem Umstand dadurch, dass wir für das große Bildfeld die Spikes des Newtons entfernten und nur noch die des Epsilon bestehen ließen. In weiteren Bildvarianten mit dem kleinen Feld meines Newton hingegen machten wir es genau umgekehrt.

 

Hier sieht man ein Beispiel für 8 bzw. 4 Spikes:

 

 

 

Das Endergebnis sieht man hier...

 

Das Video auf Youtube: https://youtu.be/hfInrqVm-2c


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