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2018-04-18 LBN 552, LDN 1228 Kooperation, Session vom 05.04.2018 - 18.04.2018

Und auch in den Folgetagen machte der April richtig Spaß. Ruhiges und sonniges Wetter tagsüber, Nachts dann abnehmender Mond und viele klare Nächte. Die richtige Zeit für eine Molekülwolke. Alleine wäre ich nicht auf die Idee gekommen LDN 1228 und LDN 552 abzulichten, die Anregung stammte von Marcel Drechlser, mit dem ich ja bereits erfolgreich Sh2-174 in einer Kooperation fotografiert hatte. Kurzerhand verabredeten wir auch hier eine Zusammenarbeit. Marcel sollte Luminanzen und ich die Farbe beisteuern.


Das machte auch nur so Sinn, denn Marcels Himmel auf ca. 900 m Meereshöhe ist um Längen dunkler und transparenter als meiner - wenn das Wetter stimmt. Daher sollte seine Luminanz die Details und Tiefe liefern. Meine RGB Aufnahmen würden das Bild dann bunt machen. Um ein möglichst großes Feld abdecken zu können, verwendete ich hier meinen Epsilon mit 430mm Brennweite.

 

Wie erwartet ergab Marcels Luminanz nach 13,5 Std. RASA bei f2,2 und ASI 1600 MMC eine überwältigende Tiefe:

 

Meine Farbaufnahmen nach 18,5 Std. Epsilon bei f3,3 stanken dagegen so was von ab, es ist unglaublich:

 

Wie sollte man diese unterschiedlichen Ergebnisse bloß sinnvoll zusammenführen? Unsere Sterne hatten zudem andere Spikewinkel. Die Lösung konnte nur in der Grundbearbeitung ohne Sterne liegen. Ich entfernte also vom RGB zunächst die Sterne und pushte dann die Farben deutlich. Das noch nicht so ansehnliche Zwischenergebnis sah dann so aus:

 

Mit der Luminanz verfuhren wir ähnlich. Die Kombination aus sternloser Farbe und sternloser Luminanz bot dann schon ein anderes Bild:

 

Hier sind plötzlich die Details und eine angenehme Farbe zu sehen. Jetzt mussten nur noch die Sterne wieder rein. Zunächst fügte ich die RGB Sterne aus meinen Epsilon Aufnahmen ein und überlagerte sie mit denen aus der Luminanz. Wir hatten damit 8 Spikes an den hellen Sternen. Da Marcels Spikes viel dünner sind als meine vom Epsilon (er erzeugt die künstlich durch ein Bindfadenkreuz über der Optik), retuschierte ich die dicken Spikes Stern für Stern weitgehend weg, so dass nur die dünnen Spikes übrigblieben. Eine Heidenarbeit, die sich aber gelohnt hat.

 

Das fertig bearbeitete Bild gibts hier...


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