Blog

Sh2-140 mit neuer Kamera, Session vom 03.05.2018 - 05.05.2018

Der Mai begann wie der April aufhörte - mit klarem Himmel. Und das obwohl ich mir eine neue Kamera angeschaft hatte. Normalerweise ist bei neuem Astro-Equipment ja erst mal wochenlang schlechtes Wetter. Die ASI 1600 MMC macht schon länger bei Astrofotografen von sich reden. Sie ist eine CMOS Kamera - also keine CCD, was uns eingefleischte CCD-Anwender erst mal die Nase rümpfen lässt, zu präsent sind noch die Nachteile der CMOS Sensoren von normalen Spiegelreflexkameras.


Für mich machte die ASI vor allem der große Sensor mit 20 Megapixeln (die sehr schön klein sind) und die hohe Empfindlichkeit bei gleizeitiger Abwesenheit des Ausleserauschens interessant. Der Trend in der Astrofotografie geht im Moment zur Kurzbelichtung - also nicht mehr 10 Minuten und länger pro Einzelbild, sondern eher 30 Sekunden (!) oder gar kürzer. Dafür dann mehrere 100 Aufnahmen. Vorteil dabei: Die Sterne blähen sich nicht so auf und die Details sind schärfer, weil die Luftunruhe sich weniger durchschlägt. Dies habe ich schon mit M 63 und der Atik mit 200 Frames à 1 Minute erfolgreich ausprobiert. Der Nachteil ist eine ausufernde Datenmenge. Für mein Firstlight mit der ASI habe ich z. B. knapp 30 GB an Daten gesammelt.

Auf jeden Fall macht die Kamera viel Spaß. Sie ist durch USB3 schnell auslesbar (also sind die Bilder fast sofort von der Kamera auf dem Rechner) und kühlt bis 40 Grad unter Umgebungstemperatur. In der aktuellen PRO Version ist Ampglow auch kaum noch vorhanden. Einzig meine kleinen 1,25" Filter vignettieren nun, so dass ich ggf. etwas vom großen Bildfeld wegschneiden muss.

Mit meinem Ziel Sh2-140 suchte ich mir gleich einen schwachen Nebelvertreter aus, wo die ASI mal zeigen sollte was sie drauf hat. Die Aufgabe hat sie gut gemeistert.

Zu Beginn der Session war die Kamera noch nicht da, so dass ich H-Alpha am Newton mit der Atik 460 belichtete.

 

Hier das H-Alpha Robild der Atik 460 mit 22 x 900 Sek.:

 

und hier zum Vergleich das H-Alpha der ASI mit 49 x 180 Sek.:

 

Da der Epsilon parallel mitlief, habe ich auch noch das H-Alpha vom Epsilon mit Atik 490 mit 109 x 360 Sek.:

 

 

Da ich zuerst dachte durch OIII ein wenig mehr Blau ins Bild bringen zu können, belichtete ich auch eine halbe Nacht OIII. Da war aber leider rein gar nichts:

 

So musste dann alles mit RGB rausgerissen werden. Hier das Rohbild:

 

Und zu guter Letzt noch etwas Luminanz, 9 x 180 Sek.:

 


Das fertige Bild sieht dann so aus...


Zurück